Montag, 12. Juli 2010

Das Letzte...!

Spanien ist Weltmeister, ein Land im Freudentaummel, ein anderes zutiefst traurig, dass man im dritten Anlauf wieder gescheitert ist. Doch der erste und ganz sicher nicht unverdiente WM-Titel geht an die furia roja – nein, ich bin (zum Glück) nicht der einzige Schreiberling, der dieser Meinung ist. Das Spiel gestern war kein grosses, aber ein spannendes und eines bei dem sich beide Mannschaften nichts geschenkt haben. Die Niederländer superagressiv und einige Male überhart, die Spanier nach einem kurzen Anfangsfurioso eine Zeit lang mit Mühe im Spiel nach vorne. Beide hatten den Führungstreffer auf dem Fuss, die Spanier öfter als die Holländer. Also: España campeones del mundo! Stern Nr. 1.

Doch wie war’s denn nun, das Turnier?


Toll war’s. Rund 5400 Minuten geschaut, sich gefreut, geärgert, ereifert, geklatscht, geflucht, über 60 Blogeinträge reingehauen und die Eigenvorgabe, während der WM jeden Tag einen Eintrag zu schreiben, eingehalten.


Es war also für mich eine wirklich gelungene WM mit guter Stimmung, tollen Toren, umstrittenen Szenen, haarsträubenden Fehlentscheiden, Spannung, interessanten taktischen Ein- und Aufstellungen, vielen Torwartfehlern, Ausfällen und Einfällen.


Viele befürchteten, dass es keine Fortsetzung des Sommermärchens geben würde – den Begriff kann ich eigentlich nicht mehr hören/lesen. Es gab vorher tolle Turniere und es wird sie auch danach geben. Das in Südafrika gehört zu den gelungeneren. Nichts war von Organisationschaos zu spüren. Die Stadien mehrheitlich gut besetzt (es gibt keine WM an der sämtliche Spiele pitschepatsche voll waren). Den Südafrikanern, die auch nach dem Ausscheiden ihrer Mannschaft in den Stadien kräftig weiterfeierten, darf man dafür ein Kränzchen winden. Sowas sieht man nicht alle Tage. Sommermärchen, Wintermärchen, Fussballmärchen... jede WM ist etwas besonderes, etwas einzigartiges und wird es auch bleiben.


Die Afrikaner trotzten den vorher vielerorts zu vernehmenden Unkenrufen um eine Vergabe der WM an ihren Kontinenten und fast, nur fast, wäre es mit Ghana sogar zum ersten Halbfinaleinzug eines afrikanischen Teams gekommen. Gepasst hätte es, aber es sollte eben nicht sein.


Zu hoffen ist, dass die Nationen des schwarzen Kontinents es auch endlich einsehen werden, dass ein Trainer länger als nur 12 Monate mit einem Team arbeiten muss um etwas erreichen zu können. Die ständigen Wechsel bei jedem kleinen Rückschlag bringen keine Konstanz, sind hinderlich in einer erfolgreichen Entwicklung eines Teams, die internen Reibereien fressen den Erfolg auf, bevor er sich einstellen kann. Das mussten sie auch 2010 wieder erfahren, wo 5 von 6 Teams deutlich in der Gruppenphase hängen blieben. Dazu kommt, dass man die Erwartungen eben auch etwas relativieren sollte und nicht gleich immer von Halbfinale und Finale sprechen (selbiges gilt aber auch für viele andere der grossen Nationen).


Die grossen Teams Südamerikas werden in 4 Jahren zweifellos wieder mitreden, wenn auch der Druck um einiges grösser sein wird als 2010. Dennoch ist eines klar geworden: Fast alle Länder sind noch näher zusammengerückt und die Weltnummer 50 kann der Weltnummer 3 nicht nur mehr nur ein Unentschieden abtrotzen. Somit werden auch in 4 Jahren einige grosse Namen schon früh stolpern – und irgendwann, irgendwann erwischt es jeden.


Jetzt, nach 4 Wochen Fussball bleibt nicht mehr viel übrig als die Fahnen abzuhängen (so sie denn nicht rot-gelb-rot sind, so wegen Feierstimmung), die bookmarks zu entfernen, die Leibchen zu verstauen und sich auf das nächste grosse Ereignis in 2 Jahren, die EM in Polen und der Ukraine, zu freuen. JAbulani hin, JObulani her.


Es hat Spass gemacht diesen WM-Blog zu unterhalten und ich möchte allen Lesern fürs reinschmöckern danken, egal ob wir uns hie einer Meinung und da auch mal nicht waren.

WM-Best-of

Meine WM-Auswahl:
Tor: Casillas (Stekelenburg)
Verteidigung: Lugano, Pique, Ramos, Puyol (Bastos, Dos Santos, Capdevilla, Lahm)
Mittelfeld: Iniesta, Sneijder, Arevalo, Müller (Xavi, Schweinsteiger, K.P. Boateng)
Sturm: Forlan, Villa (Gyan, Higuain)

Den schönsten Fussball boten:

Spanien und Deutschland

Schlechtestes Team:

Nordkorea

Überraschung der WM:

Uruguay

Trainer der WM:

Uruguays Oscar Tabarez. Intelligenter, intellektueller und zurückhaltender Trainer, der aus seiner Mannschaft das Beste herauszuholen verstand ohne sich selber in den Vordergrund zu spielen.

Bester Spieler:

Diego Forlan

Entdeckung der WM:

Thomas Müller

Star-Enttäuschung:

Christiano Ronaldo

Die ganz persönliche WM-Enttäuschung:

England (Spieler ausser Form und mit zuviel Ego im Spiel)

Tor der WM:

Giovanni van Bronckhorsts Traumschuss gegen Uruguay und Forlans Volleyschuss zum 2:2 im kleinen Finale.

Schönste Trikots:

USA away
Ghana away
Uruguay home

Flop der WM:

Robert Greens Missgriff und südafrikanische Rasenlöcher

Ärgernis der WM:

Das französische Drama und ihr Mitverursacher, der Ego-Trainer

Beste Livekommentatoren:

Das Team des ORF

Bester Studioexperte:

Gilbert Gress auf SF2, sowas wie der Schweizer Günther Netzer, aber wirklich witzig!

Song der WM:

Keiner.... ich kann sie alle nicht mehr hören

Augenschein der WM:

Trainer tauchen in Zwillingskostümen auf (GER, NED...)

Sonntag, 11. Juli 2010

Fii-naa-löööö

Pragmatischer gegen technisch hochstehenden Kurzpass-Fussball, so könnte der Untertitel des heutigen Finalspiels lauten. Auf jeden Fall gibt es einen neuen Weltmeister und das ist doch eine wunderbare Sache (zuletzt war das 1998 mit Frankreich der Fall und davor 1966 mit England). Zudem stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die es mehr als verdient haben um den Titel zu spielen, sie waren über alles gesehen die zwei besten Teams der WM.

Ich liebe Van Gogh, Hollands bedeutendster Export neben Edammer und Tulpen und auch der Fussball, den die Oranjes spielen, kann sich sehen lassen, auch wenn es an der WM nicht der begeisternde Tempofussball der EM 08 ist. Aber Spanien... Spanien. Das ist DER Fussball für’s Auge schlechthin. Und die Oranjes können diesen nur unterbinden, wenn sie konsequent und früh im Mittelfeld stören und Pressing betreiben – so wie es die USA vor einem Jahr am Continental Cup erfolgreich getan haben.


Ein Duell auf Augenhöhe, so sah ich bereits das Halbfinale Deutschland – Spanien, doch es wurde zu einem Schaulaufen der furia roja. So oder so, im Spiel sieht oft vieles ganz anders aus, trotzdem:
Ein paar Vorabvergleiche.

Torwart:

Stekelenburg hatte im Halbfinale einen bösen Patzer, der Uruguay zurück ins Spiel brachte. Ansonsten zeigte er mehrheitlich eine gute WM.
Iker Casillas zeigte auch im Spiel gegen Deutschland ein, zwei kleine Unsicherheiten, steigerte sich aber von Spiel zu Spiel, bishin zum Penaltysave gegen Paraguay und zwei ebenso wichtigen Paraden gegen die Löw-Elf.

Unentschieden



Verteidigung:

So richtig auf Herz und Nieren wurde die Holländische Abwehr noch nicht richtig geprüft. Immerhin überstanden sie die brasilianische Offensive im Viertelfinale und kassierten insgesamt 5 Tore in 6 Spielen. Die Defensive könnte der Knackpunkt im Spiel der Oranjes sein.
Spanien hingegen steht mit nur 2 Gegentoren da. Diese kassierten sie in den Gruppenspielen, danach hielten sie sich schadlos. Pique und Puyol sind derzeit in Hochform, die Aussenverteidiger Ramos und Capdevilla offensiv brandgefährlich.

Vorteil Spanien



Mittelfeld:

Mehr Impulse geht vom Mittelfeld der Spanier aus, hier versammeln sich die Supertechniker Iniesta, Xavi und Xabi Alonso und verteilen die Pässe. Iniesta ist zurück nach seiner Verletzung, wenn auch nicht in Topform. Er läuft sich oft fest, kommt aber ebenso überraschend immer wieder durch. Oft sind sie zu verspielt, zu wenig effizient. Kommen sie aber ins Spiel hat der Gegner keine Chance.
Mit Snejider haben die Holländer den torgefährlichsten Mittelfeldspieler der WM. Van Bommel hält ihm den Rücken frei und spielt den besten 6er an dieser Meisterschaft. Kuyt, eigentlich nomineller Stürmer, lässt sich oft leicht zurückfallen und ist ein steter Unruheherd.

Verspieltheit gegen Pragmatismus: Unentschieden



Sturm:

Villa ist zweifellos der Stürmer der WM. Neben ihm blieb Torres blass, der einfach nicht in Fahrt kommt. Pedro scheint eine wuselige Alternative zu sein.
Robbens Zug von rechts in die Mitte ist zwar berechenbar, doch der Bayernspieler ist immer für ein Tor gut. Bei Van Persie läuft es hingegen ganz und gar nicht, 1 Tor für einen Stürmer seines Kalibers ist zu wenig. Elia bringt jeweils mehr Unruhe ins gegnerische Spiel.

Vorteil Spanien



Bank:

Die Ersatzbank der Spanier ist mit Llorente, Fabregas. Marchena und Silva (der keine gute WM zeigt) besser bestückt als die der Holländer. Del Bosque hat mehr Optionen als Van Marwijk.

Vorteil Spanien


Fans:

Die Oranjes haben die verrücktesten Fans der Welt. Kaum eine Nation ist so fussballverrückt wie die Holländer. Sie reisen in Massen (ein Phänomen des Holländers an sich) tausende Kilometer zu unwichtigen wie auch wichtigen Spielen, gehören zu den friedlichsten und umgänglichsten ihrer Sorte und bringen in jedes Stadion eine tolle Stimmung. Da können die ebenfalls fussballverrückten Iberer kaum mithalten. Immerhin kann der Fussball die schwierige Situation im Land für kurze Momente vergessen machen.

Vorteil Niederlande


Samstag, 10. Juli 2010

Der Halbfinal-Kater im kleinen Finale

Bronze? Wer erinnert sich aus dem Stehgreif, welches Team 2002 Dritter wurde? Na? Es war die Türkei. Oder 1998? Kroatien. Doch wer waren die Gegner?

Es ist ein umstrittenes „kleines Finale“, ein Spiel der Enttäuschten. Wer hat heute mehr Siegeswillen? Wer kann die ganz grosse Enttäuschung abschütteln und unbeschwert auftreten?


Uruguay möchte nicht mit leeren Händen nach Hause und seine super WM 2010 erfolgreich abschliessen. Deutschland, noch immer zu tiefst enttäuscht, dass es wieder nicht geklappt hat, scheint weniger an diesem Spiel zu hängen. In meiner Umgebung fanden einige „Fans“ gar, dass sie sich das kleine Finale gar nicht anschauen werden. Unverständlich.


Die Deutschlandfähnchen, die hier plötzlich am Mittwoch an Autos auftauchten wo zuvor nix zu sehen war, verschwanden genauso fix wieder. Schade. Das Team hat doch so viel erreicht, sich (nicht nur im benachbarten) Ausland viele Sympathiepunkte geholt. Wieso soll man nicht dazu stehen können, dass man zum dritten Mal hintereinander im WM-Halbfinale stand? Darf man erwarten jedes Mal Weltmeister zu werden?


Also Kopf hoch, liebes Nachbarland. Ihr habt die Özils, die Müllers, die Schweinsteigers und die Neuers. Was will man mehr als solch tolle Zukunftsaussichten?



Mein Tipp für das kleine Finale: Uruguay

Freitag, 9. Juli 2010

Auf Schritt und Tritt

Früher gab es die Manndeckung, bei der man dem Gegenspieler übers ganze Feld auf die Füsse trat. Keiner schien nach 90 Minuten mehr über den einzelnen Spieler als der Manndecker zu wissen. Längst haben unzählige Kameras, Statistiker und Computerprogramme das Spielfeld im Griff. Da ist nicht nur das Foul im vierten Zeitlupenanlauf erst und soppelt so brutal zu sehen, auch die Leistungen im Weitspucken und Schauspielern sind hervorragend im Bild gehalten.

Für Statistikfans aber bietet South Africa 2010 ein wahres Eldorado. Neben der guten, alten Anzahl geschossener Tore, Torschüssen und eingesteckter Fouls findet man eine genaue Aufstellung der gespielten Pässe in Zahlen und Prozenten. Kurze Pässe, mittellange und lange Pässe. Die Aktivität des Spielers wird aufgeführt als Zeit mit geringer, mittlerer und hoher Aktivität. Klar, dass die Höchstgeschwindigkeit nicht fehlen darf...


Auch ganze Mannschaftsstatistiken findet man und erfährt über welche Seite Spanien hauptsächlich angreift oder wie oft sie ins Abseits gerannt sind, aus welchen Positionen die Torschüsse abgegeben, wieviele Klärungs- und erfolgreiche Klärungsversuche getätigt wurden.


Fast, wirklich fast alles ist dokumentiert. Nur der Torhüter wird von der FIFA bzw. den Statistikern etwas stiefmütterlich behandelt. Da findet man lediglich die Anzahl Abwehrreaktionen und die gespielten Pässe. Nichts aber zur Sicherheit bei hohen Bällen, zum Herauslaufen usw.


Gar nichts findet man hingegen zu den Schiedsrichtern. Keine Auflistung von gezeigten gelben und roten Karten, natürlich nichts zu „Falsche-Offside-Entscheidungen“ und schon gar keine Stellungnahme dazu, wieso ein Weltklasseschiri (von denen es vielleicht 10 gibt) wie Massimo Busacca nur ein Spiel pfeifen durfte und nach Hause geschickt wurde. Solche Auseinandersetzungen scheut der grosse Fussballverband seit Jahr und Tag.


Und während man sich also so auf den FIFA-Statistikseiten tummelt, so fragt man sich sogleich wieder: Wieso bei all diesen Möglichkeiten jedes noch so kleine Detail der Spieler festzuhalten, es ums Himmels Willen so lange dauert, bis endlich eine Regelung für umstrittene Torszenen gefunden wird? Wir wissen es längst: Es liegt nicht am Technischen sondern am Willen der ganz Mächtigen. Und der ist bekanntlich störrischer und unumstösslicher als jede Statistik.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Herz, Bauch, Kopf

Nicht nur wir Schweizer sind multikulti geprägt, auch andere Teams haben eine multikulturelle Durchmischung, wie man bei uns sagt. Deutschland spielt mit drei Polen, einem Türken, einem Ghanaer und Nordafrikaner, sogar einem Brasilianer, ja selbst spanisches Blut ist mit von der Partie - teilweise. Die Schweiz spielt türkisch, albanisch, kosovarisch, halbfranzösisch und sogar capverdisch. Kunterbunt also so einige Teams an dieser WM.

Ja dann darf ich als Fussballiebhaber doch auch ein bisschen polyglott fanen, oder nicht? Das tue ich zugegebenermassen seit langer Zeit schon und Leiden ist da mitunter gleich mehrfach angesagt, denn:


Mein Herz

hängt an England, spätestens seit ich begriff wie Fussball (insbesondere auf der Insel) gespielt wurde.

Mein Bauch

erinnert mich an Brasilien, nicht weil er so gross wäre wie das riesige Land, aber seit Kindesbein an fand ich die Kicker in Gelbblauweiss faszinierend. Auch mein erstes Fussballleibchen war eines der Brasilianer.

In meinem Kopf

aber spielt Spanien die Hauptrolle. Diesen fantastischen Fussball, lange Zeit erfolglos und nicht immer so fantastisch, hat sich immer wieder mit meinem Bauch gestritten, aber die Augen, die wollen ticidings sehen - und die Augen sind bekanntlich im Kopf.

Ja was soll man machen, wenn die Schweizer sich selber rauswerfen? Dann müssen eben Herz, Bauch und Kopf herhalten. Doch das Herz verabschiedete sich allzu schnell und mit Garacho, schwupps, und weg waren sie. Der Bauch blieb nur wenig länger als das Herz, aber der Kopf, der war noch da. 1:0 im Achtelfinale, 1:0 im Viertelfinale und 1:0 im Halbfinale. Egal. Nein doch nicht, meine Nerven (der Kopf eben) wurden etwas mitgenommen. In den letzten 20 Minuten des Halbfinals gegen Deutschland Ruhepuls von 96 bis 110. Oje, mein Herz. Ah nein, das ist ja schon raus...


Der Kopf bleibt also drin (und dran sowieso). Schön. Und mit dem Ding kann ich auch locker noch den Final schauen. Was braucht man da schon Herz und Bauch?

Spieltag 23: Olé!

An einer WM zieht jede Mannschaft zumindest ein schwaches Spiel ein. Spanien hatte seines gegen die Schweiz, Deutschland zeigte ein solches gestern (selbst gegen Serbien spielten 10 Deutsche besser). Aber das liegt bekanntlich nicht nur am eigenen Team sondern auch am Gegner, der vieles nicht zuliess, was Deutschland zuvor auszeichnete. Wo war das unbeschwerte Spiel, die Kaltblütigkeit vor dem Tor, die Özils und Kloses? Das alles blitzte nur ganz selten durch, 2 Schüsse aufs Tor sind einfach zu wenig. Die Deutschen liessen sich vom Passspiel der Spanier einschnüren, nur gelegentlich konnten sie sich aus ihrer eigenen Hälfte lösen. Zu wenig – und nach dem 1:0 vor allem zu spät. Zerbrach die Deutsche Elf an der Euphorie, am riesigen Druck?

Iker Casillas zeigte sein bestes Spiel an der WM, eine kleine Unsicherheit zu Beginn des Spiels, sonst stark (2 ganz grosse Paraden!). Pique ein Turm in der Abwehr, Puyol mit dem Tor des Tages, Iniesta fleissig aber oft glücklos. Doch wenn man wie Pedro einen Konter, bei dem er alleine aufs Tor zieht, nicht zum Abschluss bringt, dann stimmt die Torausbeute nicht.


Auf der anderen Seite zeigte nur Manuel Neuer mit einem tadellosen Abend eine gute Leistung. Schweinsteiger ackerte vor allem in der Defensive, vorne ging so gut wie nichts (Podolski ein Totalausfall), Boateng auf Ramos Seite oft überfodert.


Die Dominanz der Spanier war eindrücklich und wieder einmal spiegelte der Ballbesitz (49 : 51%) den Spielverlauf nicht wieder. Gestern ist das klar bessere, das überlegene Team weitergekommen.


Zwei Mannschaften, die es verdient haben, stehen im Finale und das Schönste dabei ist: Es wird 2010 einen neuen Weltmeister geben.



Top des Tages: Spaniens Technik und Passspiel

Flop des Tages: Die Deutsche Offensive
Ärgernis des Tages: Ich kann den Begriff „Sommermärchen“ nicht mehr hören
Überraschung des Tages: Eines der fairsten Spiele der WM

Die Bonmots des Morgens quer durch die Deutsche TV-Landschaft:


„Wir sind die Sieger des Herzens!“


“2014 werden wir nach dem Gesetz der Regelmässigkeit Weltmeister.“


“Die Modefarbe des Sommers bleibt schwarz-rot-gold!“


“Ich habe getippt, dass Deutschland bis in die Halbzeit kommt...“


“Mit einer Niederlage hatte niemand gerechnet!“