Donnerstag, 8. Juli 2010

Herz, Bauch, Kopf

Nicht nur wir Schweizer sind multikulti geprägt, auch andere Teams haben eine multikulturelle Durchmischung, wie man bei uns sagt. Deutschland spielt mit drei Polen, einem Türken, einem Ghanaer und Nordafrikaner, sogar einem Brasilianer, ja selbst spanisches Blut ist mit von der Partie - teilweise. Die Schweiz spielt türkisch, albanisch, kosovarisch, halbfranzösisch und sogar capverdisch. Kunterbunt also so einige Teams an dieser WM.

Ja dann darf ich als Fussballiebhaber doch auch ein bisschen polyglott fanen, oder nicht? Das tue ich zugegebenermassen seit langer Zeit schon und Leiden ist da mitunter gleich mehrfach angesagt, denn:


Mein Herz

hängt an England, spätestens seit ich begriff wie Fussball (insbesondere auf der Insel) gespielt wurde.

Mein Bauch

erinnert mich an Brasilien, nicht weil er so gross wäre wie das riesige Land, aber seit Kindesbein an fand ich die Kicker in Gelbblauweiss faszinierend. Auch mein erstes Fussballleibchen war eines der Brasilianer.

In meinem Kopf

aber spielt Spanien die Hauptrolle. Diesen fantastischen Fussball, lange Zeit erfolglos und nicht immer so fantastisch, hat sich immer wieder mit meinem Bauch gestritten, aber die Augen, die wollen ticidings sehen - und die Augen sind bekanntlich im Kopf.

Ja was soll man machen, wenn die Schweizer sich selber rauswerfen? Dann müssen eben Herz, Bauch und Kopf herhalten. Doch das Herz verabschiedete sich allzu schnell und mit Garacho, schwupps, und weg waren sie. Der Bauch blieb nur wenig länger als das Herz, aber der Kopf, der war noch da. 1:0 im Achtelfinale, 1:0 im Viertelfinale und 1:0 im Halbfinale. Egal. Nein doch nicht, meine Nerven (der Kopf eben) wurden etwas mitgenommen. In den letzten 20 Minuten des Halbfinals gegen Deutschland Ruhepuls von 96 bis 110. Oje, mein Herz. Ah nein, das ist ja schon raus...


Der Kopf bleibt also drin (und dran sowieso). Schön. Und mit dem Ding kann ich auch locker noch den Final schauen. Was braucht man da schon Herz und Bauch?

1 Kommentar:

  1. die herz-bauch-kopf-geschichte bestens getroffen, geht/ging mir genau gleich mit "meinen" mannschaften. cooler und sehr guter bericht :-)

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