Donnerstag, 17. Juni 2010

Jabulani und das Problem in den Ligen

Die Engländer haben sich beschwert, dass in der Deutschen Bundesliga der WM-Ball schon Monate vor der WM zum Einsatz kam und so ein Vorteil gegenüber anderen Mannschaften entstanden sei. Das sorgte insbesondere in Deutschland für Kopfschütteln. Aber sehen wir uns die Sache mal genau an.

In England wird in der Premiere League mit Nike Bällen gespielt. Also wird natürlich auch mit diesen Bällen trainiert. Alles andere wäre unsinnig. Man kann nun behaupten, dass die Liga den Jabulani eben einfach hätte zulassen müssen. Sicher, doch man stelle sich den Aufstand bei Nike vor, Adidas grösstem Konkurrenten, der Millionen für den Spielballvertrag bezahlt.


Nicht anders ist es in anderen Ligen.
Frankreich etwa spielt mit Pumabällen. Die Spanische Liga hat einen Vertrag mit Nike. Und so weiter. Klar, dass keiner dieser Hersteller den WM-Ball von Adidas auf den Fussballplätzen sehen will.

Wer selber Fussball spielt, weiss wie unterschiedlich Bälle sind und wie wichtig es ist, sich an einen Ball gewöhnen zu können. Tagein, tagaus über eine lange Zeit damit zu trainieren, ist sicher ein Vorteil, ein grösserer der ein kleinerer.


Es gäbe eigentlich nur eine Lösung, nämlich dass keine Liga vor einer WM mit dem offiziellen WM-Ball spielen darf, nur die Nationalmannschaften, so dass wenigstens in dieser Hinsicht ein Gleichgewicht entstehen würde. Aber dem dürfte die FIFA genauso wenig zustimmen wie der Hersteller und die Ligen, die mit Adidas spielen. Und die FIFA selber ist darauf aus, möglichst viele ihrer Merchandisingprodukte zu verkaufen –Jabulani ist eines davon.


Sicher wird den „Hexenkünsten“ des Balls zu viel Platz eingeräumt, ebenso sicher ist aber auch, dass sich der Ball anders spielt als andere Bälle. Dass er, wenn er vor dem Goalie aufspringt ein richtiger Schweinehund ist, hat man gesehen. Dass er eine besondere Flugbahn hat, manchmal wie ein Stein vom Himmel fällt oder einen Zickzackkurs einschlägt, sieht man in den Zeitlupenaufnahmen bestens.


Aber Spektakel, das ist klar, bietet dieser Ball ganz sicher. Und Spektakel, davon wollen wir alle gerne mehr sehen. Aber für alle gleich, bitte schön.

1 Kommentar:

  1. Der Ball, der böse Ball... ...ist einfach zu adidasrund... ...zu deutsch, zu Gartenzwerg.

    Spässges beiseite, auffällig ist schon, wie der Ball fliegt, wenn er übers Tor geht und man mal die Flugkurve beobachten kann.

    Andererseits hatten wohl alle genügend Zeit, sich auf den Ball einzustellen, denke ich. Als Profi muss man in der Lage sein, sich auf die Eigenheiten des Balls einzustellen.

    Damit ist jede Diskussion um den Ball inhaltlich schon heisse Luft, Frechheit von Profi's, Paranoia der Medien und Dummheit der Quatschköppe.

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