Mittwoch, 9. Juni 2010

Von Wunderheilern und Wunderbällen

Didier Drogba und Arjen Robben fliegen zur WM. Einer mit einem Ellbogenbruch und der andere mit einem Muskelfaserriss. Eigentlich und normalerweise das Aus für mehrere Wochen. Doch die beiden durchaus eigensinnigen Spieler vertrauen laut Schlagzeilen auf Wunderheiler um doch noch an der WM teilnehmen zu können. Das ist… bemerkenswert. Oder auch nicht.


Heute wo das Kinesiotaping – das sind die lustigen farbigen Kleber auf Knie, Unterarm oder sonst wo – fast so „in“ ist wie einst das Nasenpflaster, scheint die alternative Medizin (und damit vor allem die Hoffnung) in den Spitzenfussball Einzug gehalten zu haben. Mal anerkannter (Kinesiotape), mal etwas weniger. Wie und ob Drogba und Robben wirklich zum Einsatz kommen, dürfte wohl erst in den Gruppenspielen ersichtlich werden. Nachnominiert wurden jedenfalls keine neuen Spieler.


Gar nicht alternativ ist die Entwicklung im Balldesign. Jabulani scheint die Spitze des Flatterballs zu sein. Ein gefürchteter Gegner bei den Torhütern. Doch die Diskussion um den Spielball ist keine neue und solange der Ball eines ist, nämlich rund, ist doch alles in Ordnung?! Nicht ganz. Einige der grossen Namen im Tor wie Buffon oder Casillas äusserten sich kürzlich sehr abschätzig über den optisch sehr gelungenen Jabulani und eine Australische Studie bewies, dass mit dem Ball extreme Flugkurven, vor allem beim Freistoss, erzielt werden können. Nun denn, für uns Zuschauer bedeutet das wohl noch mehr Spektakel, für die Goalies noch mehr Arbeit.


Seit 1994 wird nicht nur der beste Torschütze, sondern auch der beste Torhüter der WM ausgezeichnet. 1994 in den USA war es Michel Preud’homme (BEL), 1998 in Frankreich Fabienne Barthez (FRA), 2002 Oliver Kahn (GER) und 2006 Buffon (ITA). Andere illustre Namen, die allerdings abgesehen von einem eventuellen Titel ohne WM-Auszeichnung blieben, sind etwa (ohne Vollständigkeit) Dino Zoff (ITA), Lew Jaschin (SOV), Gordon Banks (ENG), Ronnie Hellström (SWE) oder auch der Ur-Bayer Sepp Maier.


Doch wer könnte 2010 in die Kränze kommen? Das hängt zweifelsohne davon ab, wie weit sein jeweiliges Team kommen wird. Dennoch gibt es durchaus Namen, die schon vorab genannt werden können: Lloris (FRA), Julio Cesar (BRA), Manuel Neuner (GER), Tim Howard (USA) oder doch vielleicht wieder einer der Arrivierten wie Casillas und Buffon?

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